Das Jahr 2020 war wieder vergleichbar mit den Jahren 2017 und 2018. Der Mehrbedarf in 2019 spiegelte wohl überwiegend den stärkeren Familiennachzug in dem Jahr wieder. Finanziell konnten die Ausgaben 2020 nahezu durch die eingenommenen Schutzgebühren für abgegebene Fahrräder (je 10,- € für 26" und 28"; je 5,- € für 20" und 24") und Spendeneinnahmen (ca. 40%) gedeckt werden. Insgesamt sind seit 2015 628 ausgegebene Räder registriert worden. Ganz nebenbei hatte die Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt im Oktober 2020 5-jähriges Jubiläum. Wir danken allen Schraubern, Helfern und anderen Unterstützern und wünschen allen ein hoffnungsvolles und gesundes Jahr 2021.

Workshop Fahrrad-Selbsthilfe 2020

Im neuen Jahr bieten wir einen mehrteiligen Lehrgang zur Selbstreparatur von Fahrrädern an:  Reifen flicken, Kette wechseln, Sattel oder Pedale austauschen, Licht instand setzen - Schritt für Schritt wird gezeigt, wie das geliebte Rad  am Laufen gehalten werden kann. Am Donnerstag, den 2.1.2020 fand bereits der erste Workshop zum Thema Antrieb mit Kettenschaltung:  Ritzel, Kassette und Kette wechseln, Züge erneuern und Schaltung einstellen statt. 

Jahresbilanz 2019: 2019 gab es 164 Anfragen für Fahrräder. 118 Fahrräder wurden aufgearbeitet und an Bedürftige abgegeben, darunter waren 40 Kinderräder. Dies ist noch einmal eine Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren (um 35% im Vergleich zu 2018!). Insgesamt sind durch die Werkstatt in den vergangenen fünf Jahren rd. 550 Fahrräder abgegeben worden. Zur Zeit warten 13 Erwachsene und 12 Kinder auf ein Fahrrad. Gesucht werden insbesondere Räder der Größen 20", 24" und 26". 

Jahresbilanz 2018:  Im Jahr 2018 wurde uns über die Stadt Eutin ein Bedarf für 119 Räder übermittelt. Es konnten von uns insgesamt 85 Räder instand gesetzt und an Bedürftige ausgegeben werden. Darunter waren 61 Fahrräder für Erwachsene und 24 Räder für Kinder. Seit Bestehen der Fahrradwerkstatt 2015 konnten bislang 417 Räder  (325 für Erwachsene und 92 Kinderräder) ausgegeben werden. Jedes Rad wird vor der Ausgabe auf Sicherheit und Verkehrstauglichkeit geprüft. Der Reparaturbetrieb zu den Öffnungszeiten mit zahlreichen kleineren und größeren Reparaturen lief parallel weiter; auch in der kalten Jahreszeit.

"Nur auf dem Wege der Freundschaft kann man einen Menschen richtig erkennen."

                                                                                                                                                                                                             Augustinus

Aus einer Pressemitteilung des Lions Club Eutin vom 23.12.2015:

"Der Bedarf an Fahrrädern ist groß und so warten regelmäßig zehn bis fünfzehn Personen vor dem Tor der Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge und andere Bedürftige beim alten Katasteramt Eutin in der Vahldiekstraße, um gespendete Fahrräder auszuleihen oder gemeinsam mit den Betreuern zu reparieren. Der Wunsch nach Mobilität ist ausgeprägt und insbesondere Flüchtlinge möchten ihre neue Umgebung kennenlernen und erfahren. Diese pragmatische Hilfe zur Integration überzeugte die Eutiner Service-Clubs der Lions und Rotarier. "Wir haben ein Konto mit 1000 Euro für Ersatzteile zugunsten der Initiative beim Fahr-Rad-Laden eingerichtet", so Lions Präsident Detlev Küfe, der sich zudem bei Thomas Lutz, Inhabers des Eutiner Fachgeschäft für "sehr großzügige Konditionen" bedankt. Günter Lührs, Präsident des Rotary Clubs, hat ebenfalls ein Konto, gefüllt mit 800 Euro, für die Initiative beim Friedenskreis Eutin eingerichtet. ie Idee für eine Fahrradwerkstatt kam dem ehemaligen Mitarbeiter des Katasteramtes Horst Ewerlin bereits im Oktober diesen Jahres, damals in der Eutiner Willkommensgruppe für Flüchtlinge tätig, als die ersten Personen in Malkwitz untergebracht wurden: der Weg zu den Behörden oder zum Einkaufen war weit "und das ging ohne Fahrrad gar nicht", so Ewerlin. Die ersten beiden Räder, die er herrichtete, stammten aus seinem Keller. Bis heute haben er, Susanne Klehn, Gerald Heiß und Alexander Bauer 40 bis 50 Fahrräder repariert und zur Verfügung gestellt. Ewerlin ist es wichtig zu betonen, dass die Werkstatt "allen Bedürftigen offen steht". Und manchmal hilft der Zufall: so fand ein gespendetes Dreirad einen dankbaren Abnehmer in dem Syrer Mustafa aus Aleppo, der bei einem Bombenattentat einen Teil seines linken Unterarms verlor und aufgrund einer Beinverletzung seitdem gehbehindert ist."